Überbrückung von Lernlücken inmitten der Krise

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Überbrückung von Lernlücken inmitten der Krise

Ein von Education Cannot Wait unterstütztes Lehrkräftefortbildungsprogramm, das von Teach For Ukraine organisiert wird, vermittelt Pädagogen die Fähigkeiten, die sie benötigen, um krisenbetroffene Schüler im Land zu unterstützen.

, /PRNewswire/ — In der Kleinstadt Slawsko kommt eine Gruppe engagierter Lehrkräfte zusammen, um neue Methoden und Instrumente zu erlernen, mit denen sie eine der dringendsten Herausforderungen ihrer Karriere angehen können: ihren Schülern zu helfen, die durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine verursachten Lernverluste zu überwinden. 

Anna Semylit and fellow educators at the tutoring catch-up workshop in Slavsko, organized by Teach for Ukraine and supported by Education Cannot Wait. © Teach For Ukraine

Anna Semylit and fellow educators at the tutoring catch-up workshop in Slavsko, organized by Teach for Ukraine and supported by Education Cannot Wait. © Teach For Ukraine

Für Pädagogen wie Anna Semylit, eine Chemielehrerin aus Kiew, sind die Herausforderungen des Unterrichts inmitten des Konflikts immens. „Während meiner Arbeit in der Schule habe ich oft Lernrückstände bei Schülern festgestellt. Dies ist eine überwältigende landesweite Herausforderung”, sagt Anna.

Dennoch ist sie zuversichtlich, dass diese Herausforderungen mit der richtigen Unterstützung bewältigt werden können – und sie sieht den Weg dorthin mithilfe eines Nachhilfeworkshops, an dem sie zusammen mit anderen Pädagogen im Land teilnimmt. 

Die Schulung, die von Teach For Ukraine im Rahmen eines gemeinsamen mehrjährigen Resilienzprogramms des Kyiv School of Economics Institute sowie von Finn Church Aid organisiert und von Education Cannot Wait (ECW) finanziert wird, konzentriert sich darauf, Lehrkräften an weiterführenden Schulen Strategien zu vermitteln, um Lernrückstände anzugehen, positive Beziehungen im Klassenzimmer aufzubauen sowie individuelle Lernpläne für Schüler zu erstellen.

Der Krieg in der Ukraine hat Millionen Menschen vertrieben, Schulen beschädigt und viele Kinder für Monate oder sogar Jahre ohne Schulbildung zurückgelassen. Anna Semylit hat die Auswirkungen auf die Schüler, die Lehrkräfte und das Bildungssystem des Landes gesehen. 

Bevor sie an der von der ECW unterstützten Ausbildung teilnahm, arbeitete Anna als Lehrerin, Dozentin und Ausbilderin für Pädagogen. Heute nimmt sie am Programm Teach For Ukraine teil und unterrichtet Chemie an der Blystavystia Secondary School in Kiew. 

Um die beispiellosen Herausforderungen bei der Unterstützung von Schülern im Kontext eines Krieges zu bewältigen, nahm sie gemeinsam mit anderen Lehrkräften an einem von ECW unterstützten Nachhilfetraining teil. Im Mittelpunkt standen Strategien für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen, um Lernrückstände zu verringern, positive Beziehungen im Klassenzimmer aufzubauen sowie individuelle Lernpläne für Schüler zu erstellen. 

Ziel der Nachhilfe ist es, Lernlücken zu schließen und gleichzeitig die Lehrmethoden insgesamt zu verändern. Über das bloße Durcharbeiten des Lehrplans hinaus müssen Lehrkräfte in der Lage sein, die Teile des Lehrplans zu identifizieren, zu analysieren und zu vermitteln, die einzelne Schüler verpasst haben. 

Diese Schulung hat Lehrkräften wie Anna entscheidend dabei geholfen, ihre Methoden an die besonderen Bedürfnisse der von der Krise betroffenen Schüler anzupassen. Neben der akademischen Unterstützung legt das Programm großen Wert auf die psychosoziale Betreuung der Schüler, insbesondere derjenigen, die mit einem Trauma zu kämpfen haben.

Annas Priorität liegt auf der Entwicklung und dem Wohlbefinden ihrer Schüler. „Ich habe begonnen, in meiner Arbeit verstärkt auf traumasensible und geschlechtersensible Ansätze zu achten. Ich muss vorsichtig handeln, um weiteren Schaden zu vermeiden, und gleichzeitig erkennen, wann ich selbst Unterstützung anbieten kann und wann ich spezialisierte Fachleute hinzuziehen muss.”

Heute fühlt sie sich besser gerüstet, um die Schüler ihres Chemieunterrichts auf ihrem Weg durch eine unsichere Welt zu unterstützen. „Diese Schulung hat mir nicht nur neues Wissen vermittelt, sondern mich auch motiviert, Veränderungen in meiner Arbeit umzusetzen.”

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 löste einen tödlichen bewaffneten Konflikt aus, der bis heute andauert. Die Zivilbevölkerung in der Ukraine, darunter Millionen Kinder und Jugendliche, wurde schwer getroffen. Bis heute sind Tausende Schulen beschädigt und zerstört worden.

Durch diese jüngste Lehrkräftefortbildungsinitiative lernen Pädagogen nicht nur, Bildungslücken zu schließen, sondern erwerben auch die Fähigkeit, auf die emotionalen und psychologischen Bedürfnisse ihrer Schüler einzugehen. Dieser ganzheitliche Bildungsansatz ist in einem Land, in dem viele Kinder Traumata, Beschuss, Vertreibung, Verletzungen und Verluste erlitten haben, von entscheidender Bedeutung.

ECW unterstützt Schüler wie Lehrkräfte des Landes durch ihr mehrjähriges Resilienzprogramm Multi-Year Resilience Programme entscheidend. Der jüngste Katalysatorzuschuss dient dazu, sichere sowie zugängliche physische Lernumgebungen zu schaffen, die Lernergebnisse durch die Schulung von Lehrkräften zu verbessern, digitale Lerninitiativen auszuweiten und alternative Bildungsmöglichkeiten anzubieten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der psychischen Gesundheit und der psychosozialen Unterstützung. 

Die Programme wurden von einer Reihe lokaler sowie internationaler Partner in Abstimmung mit dem Ukraine Ministry of Education (dem ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft) durchgeführt, darunter Teach For Ukraine, die Kyiv School of Economics, Finn Church Aid, Save the Children, UNICEF und andere.

Trotz der weitreichenden Wirkung der von der ECW finanzierten Initiativen ist eine Ausweitung der Unterstützung weiterhin dringend erforderlich. Mehr denn je müssen die führenden Politiker der Welt jetzt dafür sorgen, dass Bildung in Krisensituationen eine Priorität bleibt. Annas Erfahrung zeigt, wie wichtig Investitionen in die Bildung in Notsituationen sind – und wie gezielte Schulungen sowie Ressourcen die Art und Weise verändern, wie Lehrkräfte ihre Schüler trotz aller Widrigkeiten stärken und unterrichten können. Anna sagt: „Ich fühle mich besser gerüstet, um meine Schüler zu unterstützen und ihnen bei der Bewältigung der Herausforderungen zu helfen, denen sie heute gegenüberstehen.”

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